Pfingstfreizeit

2015 fing alles an. Im Rahmen des Landesjugendtages fand ein Nachmittag gemeinsam mit Geflüchteten in einer Sammelunterkunft in der Nähe von Landshut statt. Es wurde gesungen, gespielt und gelacht. Uns wurde bewusst, wie wichtig es ist – auch im Bezug auf unsere Verbandsgeschichte- sich nicht nur über das Thema der heutigen Flucht und Vertreibung zu informieren, sondern sich aktiv dafür einzusetzen, dass eine Brücke zwischen Geflüchteten und uns entstehen kann. Doch das war leichter gesagt als getan.

Die Suche nach Kooperationspartner begann. Über private Kontakte konnten wir die Rotarier von unserem Konzept einer Ferienfreizeit für unbegleitete minderjährige Geflüchtete überzeugen, wodurch die Finanzierung gesichert war.

Die gemeinsamen Tage verliefen unglaublich gut und bereiteten uns allen viel Freude. Unsere anfänglichen Zweifel waren wie weggeblasen und beim Abschied flossen einige Tränen. Wir waren berührt. Berührt von der Offenheit und Dankbarkeit der Jugendlichen, von ihren Schicksalen, von denen sie uns erzählten und ihrer Bereitschaft, sich trotz ihrer Zukunftsängste auf unser Angebot einzulassen. Die Aussage eines Teilnehmers bleibt uns wohl für immer in Erinnerung: „Meine Mutter sagt immer, ich soll lachen, damit die Menschen denken, dass ich glücklich bin und es mir gut geht. Aber hier habe ich das erste Mal seit ich in Deutschland bin von Herzen gelacht, weil ich wirklich glücklich bin.“

Spätestens da war uns klar, dass wir dieses Projekt unbedingt wiederholen wollen. 2017 gingen die Vorbereitungen und Durchführung schon leichter von der Hand und die Woche war erneut ein voller Erfolg. Eine große unserer Arbeit stellt auch von Beginn an der Bayerische Flüchtlingsrat dar, der uns seit Ostern 2017 auch dabei hilft, unsere regulären Angebote zu verbreiten. So nehmen seitdem auch immer mehr geflüchtete Kinder an unseren Freizeiten unterm Jahr teil, was uns sehr glücklich und stolz macht und dazu führt, dass viele weitere Brücken gebaut werden können.

Dieses Jahr fand die Pfingstfreizeit zum dritten Mal statt. Diesmal waren auch Jugendliche ohne Betreuer dabei, was der nächste Schritt war. Auch aus dieser Woche fuhren alle Beteiligten mit einem guten Gefühl nach Hause. Wir hoffen, dass unsere Pfingstfreizeit auch nächstes Jahr wieder stattfinden kann und wir die Integration weiter vorantreiben können. Integration ist auch in unserem anstehenden Sommerfreizeiten ein großes Thema, da in etwa ein Viertel der Teilnehmer einen Fluchthintergrund haben werden.

Vielfalt statt Einfalt – jeder kann Teil einer Brücke sein!

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